Stell dir vor, du hast die perfekte Idee für einen Roman. Die gesamte Story steht in deinem Kopf fest und du hast ein genaues Bild deiner Charaktere vor Augen. Es fehlt nur noch eins: deine Roman-Mannschaft ist noch unbenannt. Die richtigen Namen für Figuren zu finden, ist gar nicht so einfach. Schließlich sind sie das eine Merkmal, anhand dessen man deine Figuren eindeutig identifizieren kann. Und jeder verbindet mit einem Namen bereits eine bestimmte Vorstellung. Diese kannst du natürlich erfüllen oder brechen, du solltest es aber in jedem Fall bewusst tun.
Namen für Figuren sind wichtig
Egal, ob du einen Fantasy-Roman schreibst oder eine Geschichte, die in deinem Nachbarhaus spielen könnte: Die Namen deiner Figuren müssen in jedem Fall einprägsam sein. Vermeide Allerweltsnamen wie Michael Schneider oder Lisa Müller, gerade weil einem so etwas als erstes einfällt, wenn man sich nicht intensiv mit der Namensgebung auseinandersetzt. Solche Namen sind jedoch leider genau so schnell vergessen wie gefunden.
Wenn du dagegen gut einprägsame Namen wählst, die zu deiner Hauptfigur passen, werden deine Leser sich schnell an deine Figuren erinnern und sich mit ihnen identifizieren. Genau das kannst du mit den folgenden fünf Tipps erreichen.
5 Tipps, um perfekte Namen für Figuren zu finden
Tipp 1: Schau dich um.
Wenn du auf der Suche nach Namen für Figuren bist, solltest du stets die Augen offen halten. Der Abspann von Filmen und Serien enthält eine ganze Reihe von Namen, die du dir in Ruhe anschauen kannst. Es gibt auch etliche Vornamensbücher für werdende Eltern und natürlich auch entsprechende Seiten im Internet. Das gute alte Telefonbuch ist auch nicht zu verachten, wenn es um Inspiration für neue Namen gibt.
Am Anfang reicht es, wenn du einfach offen bleibst und nachspürst, wie die verschiedenen Namen auf dich wirken. Ich selbst notiere sie mir nicht einmal, denn wenn ich sie mir nicht merken kann, können meine Leser das auch nicht. Wenn du auf einen Namen stößt, an den du dich auch noch Tage später sehr gut erinnerst und der bestimmte, zu deiner Figur passende Assoziationen in dir auslöst, bist du auf der richtigen Spur.
Tipp 2: Orientiere dich am Jahrgang.
Wenn deine Hauptfigur Elvira heißt, wird niemand sofort auf die Idee kommen, dass sie im Jahr 2017 20 Jahre alt ist. Möglicherweise möchtest du das auch gar nicht, weil du über den Namen weitere Informationen zum Beispiel über die Eltern bzw. die soziale Herkunft deiner Figur mitteilen möchtest. Wenn du aber erreichen willst, dass deine Leser sofort eine junge Frau vor Augen haben, wenn sie den Namen deiner Figur hören, solltest du sie besser Anna, Laura oder Sarah nennen, denn das waren im Jahr 1997 die beliebtesten Vornamen für Mädchen.
Da wir alle täglich mit Menschen zu tun haben, verknüpfen wir bestimmte Namen mit Jahrgängen. Um dieses Vorwissen deiner Leser aufzugreifen, recherchiere am besten, wie Menschen im Alter deiner Figur üblicherweise heißen (und natürlich musst du nicht einen der ersten drei Treffer nehmen). Eine gute Übersicht von Vornamen nach Jahrgängen findest du hier: https://www.beliebte-vornamen.de/jahrgang. Du kannst diese Listen natürlich auch als Basis für die Entscheidung nehmen, was genau du nicht willst.
Tipp 3: Betreibe Hintergrundrecherche.
Wenn du nach den ersten Recherchen einige Namen in der engeren Auswahl hast, solltest du auf jeden Fall Hintergrundrecherche betreiben. Wichtige Fragen dabei sind:
- Gibt es bekannte Menschen, die so heißen? Falls ja, solltest du den Namen dann nur bewusst einsetzen (und vielleicht in deinem Roman mit der Namensgleichheit spielen).
- Passt der Name zum regionalen / nationalen Hintergrund deiner Figur? Was verrät der Name über ihre Herkunft?
- Was ist der Ursprung des Namens? Wenn du einen regelrechten Menschenfeind beschreibst, solltest du ihn nicht Phillip nennen. Prüfe außerdem, ob der ausgewählte Name in anderen Sprachen keine unerwünschten Bedeutungen hat. (Die meisten kennen mittlerweile das Pajero-Beispiel. Auch, wenn es sich hierbei um ein Auto handelt, kann mit Namen für Figuren dasselbe passieren, wenn du nicht aufpasst.)
- Wie ist der Klang des gesamten Namens? Passen Vor- und Nachname gut zusammen? Eine Möglichkeit, Namen sehr leicht merkbar zu machen, ist eine Alliteration (Beginn mit demselben Buchstaben) wie zum Beispiel bei Donnie Darko oder Bilbo Beutlin. Du musst allerdings aufpassen, dass dein Name sich dann nicht zu sehr nach Donald Duck anhört.
Tipp 4: Mache deine Namen unterscheidbar.
Da du in aller Regel nicht nur über eine Figur schreiben wirst, brauchst du sehr wahrscheinlich mehrere Namen für Figuren. Natürlich gelten bei der Recherche aller Namen die ersten drei Tipps, die ich gegeben habe. Außerdem ist es im Zusammenspiel wichtig, dass die Namen unterscheidbar und den jeweiligen Figuren angemessen sind.
Natürlich kannst du damit spielen, dass im echten Leben Menschen auch mal gleich heißen (Hanya Yanagihara hat das in ihrem Roman Ein wenig Leben getan und gleich zwei der unzähligen Figuren Henry Young genannt), aber meiner Meinung nach ist so etwas nur Effekt-Hascherei und macht deinen Roman unnötig kompliziert. Also: nicht Fritz, Friedrich und Fiete, die nachher niemand mehr auseinander halten kann, sondern Herbert, Karl und Olaf.
Tipp 5: Speziell für Fantasy-Namen: Spiele mit Namen und Begriffen.
In einer Fantasy-Welt spielen Namen für Figuren eine besondere Rolle, denn hier möchtest du sicher absolut einzigartige und fantasievolle Namen erfinden. Ich rate dringend davon ab, bekannte Fantasy-Namen zu benutzen, da das sofort den Eindruck erweckt, dass deine Fantasie nicht mal ausreicht, um einen Namen zu erfinden – geschweige denn eine gesamte Welt.
Stattdessen kannst du durch Kombination verschiedener Namen und Begriffe absolut neue Eigenkreationen entwerfen. Deine Figur ist besonders stark und du denkst an Herkules, wenn du ihn dir vorstellst? Oder an eine Eiche? Warum nicht aus beiden Begriffen Eiles als Namen generieren? Oder, etwas anders geschrieben (das lässt deine Namen noch fremder und damit fantasievoller erscheinen), Eyles?
Natürlich kannst du auch mit allen möglichen anderen Begriffen experimentieren. Der Vorteil ist, dass du einen Namen findest, der für dich eine besondere Bedeutung hat und den es so sehr wahrscheinlich nicht noch einmal gibt.
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Sehr schöne Tipps Yvonne, vielen Dank! Der Nachnahme des Protagonisten meiner ersten Kurzgeschichte hatte etwas mit seinem Ziel zu tun. 😉 Liebe Grüße, Frank
Freut mich, dass die Tipps dir geholfen haben!